Traditioneller Bogenbau vor dem Aus? CITES-Konferenz entscheidet!

Traditioneller Bogenbau vor dem Aus? CITES-Konferenz entscheidet!

Fernambuk vor dem Aus? Was der neue CITES-Vorschlag für Musiker bedeutet

Es bahnt sich ein Beben in der Welt der Streichinstrumente an. Ein neuer offizieller Antrag Brasiliens könnte den Handel und das Reisen mit traditionellen Holzbögen in naher Zukunft massiv erschweren. Wir haben die Details für Sie zusammengefasst.

Wer Streichinstrumente spielt, kennt das rötliche, dichte Holz, aus dem die besten Bögen der Welt gemacht sind: Pernambuk (Paubrasilia echinata). Doch der Baum ist bedroht, und der illegale Raubbau in Brasilien reißt nicht ab. Nun zieht die brasilianische Regierung die Reißleine – mit weitreichenden Folgen für Musiker weltweit.

Der aktuelle Vorschlag: Höchste Schutzstufe gefordert

In einem offiziellen Dokument (Prop. 46) für die Weltartenschutzkonferenz (CoP20, Ende Nov.-Anf. Dez. 2025) beantragt Brasilien, den Schutzstatus von Pernambuk drastisch zu verschärfen.

Konkret soll die Holzart von Anhang II in den Anhang I des CITES-Abkommens (Washingtoner Artenschutzübereinkommen) hochgestuft werden. Das klingt technisch, hat aber in der Praxis gravierende Auswirkungen: Anhang I ist die höchste Schutzstufe, die normalerweise Arten wie dem Elfenbein oder dem Nashorn vorbehalten ist.

Was würde das für Musiker und Händler bedeuten?

Sollte der Vorschlag angenommen werden, wäre der kommerzielle internationale Handel mit Exemplaren aus der Wildnis grundsätzlich verboten. Das bedeutet konkret:

  1. Reisen wird bürokratischer: Wer mit einem Fernambuk-Bogen international reist (über Außengrenzen), bräuchte voraussichtlich für jeden einzelnen Bogen eine spezielle Musikinstrumenten-Bescheinigung (CIM), um nachzuweisen, dass der Bogen legal erworben wurde, bevor das Gesetz in Kraft trat. Ohne Papiere droht die Beschlagnahmung am Zoll.
  2. Handel fast unmöglich: Der Import und Export von Bögen würde extremen Beschränkungen unterliegen. Bogenbauer könnten kaum noch Rohmaterial beziehen, und der Verkauf von fertigen Bögen ins Ausland würde massiv erschwert.
  3. Preisanstieg: Verfügbare, legale Bestände dürften im Preis explodieren. Die Betonung liegt auf "legal". Die Frage ist, inwieweit Bögen aus Fernambuk dann überhaupt noch von Musikern akzeptiert werden. 

Warum dieser drastische Schritt?

Brasilien argumentiert, dass die bisherigen Regelungen nicht ausreichen. Trotz der Listung im Anhang II seit 2007 ist der Bestand in der Natur dramatisch geschrumpft, und der illegale Handel blüht weiterhin – getrieben durch die hohe Nachfrage im Bogenbau, insbesondere aus Europa und China. Da man einem fertigen Bogen nicht ansieht, ob das Holz legal oder illegal geschlagen wurde, sieht Brasilien im totalen Handelsverbot die einzige Lösung.

Die sichere Alternative: High-Tech statt Tropenholz

Während die Zukunft des Holzbogens ungewiss und bürokratisch wird, rücken Alternativen immer stärker in den Fokus. Hochwertige Carbonbögen – wie die erstklassigen Bögen von Arcus oder die Müsing-Bögen – bieten hier entscheidende Vorteile:

  • Reisefreiheit: Carbon unterliegt keinen Artenschutzbestimmungen. Sie können weltweit reisen, ohne Angst vor dem Zoll oder fehlenden Papieren haben zu müssen.
  • Klangliche Exzellenz: Moderne Carbonbögen stehen ihren hölzernen Vorfahren klanglich in nichts nach – sie sind oft schneller, präziser und haltbarer.
  • Nachhaltigkeit: Mit dem Griff zum Carbonbogen schonen Sie aktiv die letzten Bestände des brasilianischen Regenwaldes.

Fazit: Ob der Vorschlag auf der nächsten Konferenz angenommen wird, bleibt abzuwarten. Doch der Trend ist klar: Der Umgang mit Tropenholz wird schwieriger. Wer heute stressfrei musizieren und reisen möchte, findet in modernen Materialien die perfekte Lösung.

 

Wir werden Sie hier informieren, sobald die Entscheidung der COP vorliegt. 


 

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